Zucker marsch? Versteckten Dickmachern auf der Spur
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Wussten Sie, dass Zucker die gleichen Regionen im Gehirn anregt wie die Suchtmittel Alkohol und Nikotin? Daher ist oft auch die Rede von Zucker als Droge. Die gute Nachricht ist, dass wir uns einen hohen Konsum des weißen Goldes abgewöhnen können. Leicht macht uns die Industrie das jedoch nicht. Denn was viele nicht wissen: Auch in herzhaften Lebensmitteln stecken oft große Mengen Zucker.
Zucker
... gibt Lebensmitteln Masse und Textur. Kuchen gewinnt beispielsweise an Volumen, in Marmelade sorgt er für die geleeartige Konsistenz.
... ist ein Konservierungsstoff, da er Wasser bindet. Je höher der Zuckergehalt, desto mehr Wasser ist gebunden und desto schlechter können Bakterien und Co. überleben.
... verleiht insbesondere Backwaren eine braune Kruste.
Süße in über 70 Varianten
So vielfältig wie die Eigenschaften des Zuckers, so verschieden sind auch die Bezeichnungen, unter denen er in der Zutatenliste angegebenen ist – von Glukose, Dextrose, Gerstenmalz, Traubensüße, Fruktose, Maltodextrin und Laktose über Honig bis hin zu Melasse. Die Verbraucherzentralen haben im Rahmen eines Marktchecks über 70 Bezeichnungen für Zucker ausfindig gemacht.
Herzhafte Zuckerbomben
Aufgrund seiner vielen Eigenschaften ist das weiße Gold nicht nur für die Herstellung süßer Lebensmittel interessant; auch viele herzhafte Fertigprodukte enthalten hohe Mengen davon – insbesondere, um deren Geschmack zu verbessern. Hier vier Zuckerbomben, die Sie bisher garantiert noch nicht auf dem Schirm hatten:
Fertiger Krautsalat: In 100 Gramm sind bis zu 12 Gramm Zucker enthalten – das sind 4 Stück Würfelzucker.
Tiefkühlpizza: Dort können schnell mal 8 Stückchen Würfelzucker stecken, also 24 Gramm. Sie verbergen sich insbesondere im Teig und in der Tomatensoße.
Brot: Besonders viel Zucker enthält Weißbrot: 100 Gramm kommen auf bis zu 10 Gramm, was 3 Würfeln Zucker entspricht. In abgepacktem Vollkornbrot aus dem Supermarkt sorgt beispielsweise Karamellsirup für braune Farbe.
Feinkostsalate: In 100 Gramm fertigem Heringssalat in Dip-Soße stecken nicht selten bis zu 8 Gramm Zucker. In Fleischsalat sind es pro 100 Gramm immerhin 4 Gramm, also etwas mehr als 1 Würfel Zucker.
Wie viel darf's sein?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, pro Tag max. 50 Gramm freien Zucker zu sich zu nehmen – sprich, der Lebensmitteln zugesetzt wurde und der in beispielsweise Fruchtsäften natürlich vorkommt.