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Schwimmen – super gesund
Machen Sie mal richtig Welle
Kaum ein Sport trainiert den Körper so schonend und umfassend und schützt ihn vor so vielen Erkrankungen wie Schwimmen. Mit der korrekten Technik profitieren Sie am meisten.
Fast schwerelos durchs Wasser gleiten, die Welt um sich herum vergessen, sich nur auf den gleichmäßigen Rhythmus der Arm- und Beinbewegungen konzentrieren ... Nirgendwo sonst als beim Schwimmen kann man mit solcher Leichtigkeit schlanker, gesünder und konditionsstärker werden. Der Widerstand im Wasser ist um das 14-Fache höher als an Land. Schwimmen ist also deutlich energieaufwendiger als „trockene“ Sportarten.
Tatsächlich kann man pro Stunde mehr als 500 Kilokalorien verbrennen. Aber das merkt man kaum, denn im Wasser zu sein, macht den meisten Menschen Spaß. Zudem werden eine Vielzahl von Muskeln trainiert, die zum Beispiel beim Radfahren, Joggen oder Walken nicht beansprucht werden. Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, die Durchblutung gefördert. Verspannungen in Nacken und Schultern lösen sich. Wer regelmäßig schwimmt, kann seine Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte deutlich verbessern.
Und weil die Gelenke auf sanfte Weise trainiert werden, hilft Schwimmen, Arthrose vorzubeugen und bereits Rheumakranken, beweglich zu bleiben.
Aktuelle Studien zeigen, dass der Wassersport sogar die Gehirnleistung verbessern kann. Schwimmende Senioren zeigten im Vergleich zu Altersgenossen, die nicht schwimmen gehen, eine bessere Aufmerksamkeitsleistung und waren fitter im Denken.
Die Gesundheitseffekte sind umso stärker, je besser man die Technik der jeweiligen Schwimmart beherrscht. Oder besser gesagt, je weniger Fehler man durch seine Haltung macht.
Gut zu wissen
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum kleine Babys unter Wasser automatisch die Luft anhalten? Säuglinge haben bis ungefähr zum 4. bis 6. Lebensmonat einen angeborenen Tauchreflex. Der stammt noch aus dem Mutterleib, wo sie im Fruchtwasser geschwommen sind. Sobald ein Baby ins Wasser taucht, wird die Luftröhre verschlossen, die Atmung hört auf. Zudem wird der Herzschlag langsamer, um den Sauerstoffbedarf zu reduzieren.
Leider verschwindet dieser Reflex später und dann müssen Kinder lernen, dass sie unter Wasser bewusst die Luft anhalten müssen.
Brustschwimmen ist der beliebteste Stil,
hat aber auch seine Tücken. Ein häufiger Fehler ist, den Kopf krampfhaft über Wasser zu halten. Das ist belastend für die Halswirbelsäule.
Tipp: Tragen Sie eine Schwimmbrille und tauchen Sie während der gesamten Gleitphase ab. Der richtige Beinschlag ist wichtig, um keine Knieprobleme zu riskieren: Die Beine in den Knien anwinkeln und sie Richtung Bauch ziehen. Die Fersen sollten fast den Po berühren. Dann mit den Oberschenkeln ein „V“ bilden. Beim Schubgeben die Knie wieder durchstecken und die geraden Beine zusammenbringen.
Kraulen finden viele schwierig, ist aber gar nicht so kompliziert.
Die meisten Anfänger machen drei, vier Züge und beim fünften geht die Puste aus. Deshalb am besten die Abläufe einzeln üben, beginnend mit dem Beinschlag. Das gleichmäßige „Paddeln“ trainiert man am besten mit einem Schwimmbrett. Klappt das gut, den Armzug einüben – ebenfalls mit Hilfe des Schwimmbretts: Einen Arm gestreckt auf dem Brett liegen lassen. Den anderen mit abgeknicktem Handgelenk weit vor dem Kopf ins Wasser tauchen. Den Ellenbogen ebenfalls abknicken und mit dem Arm unter Wasser eine S-Kurve beschreiben. Erreicht er dabei die Höhe der Hüfte, wird er durchgestreckt und nach hinten gezogen. Aus dem Wasser hebt man ihn dann wieder mit geknicktem Ellenbogen.
Hat man bei Beinen und Armen den Bogen raus, kann man sich auf die Atmung konzentrieren. Den Kopf zunächst nach jedem zweiten (langsamen!) Zug zum Einatmen zu einer Seite drehen und sich vor allem auf das kräftige Ausatmen unter Wasser konzentrieren. Erst wenn Sie das Gefühl haben, auf diese Weise Ihren Rhythmus gut gefunden zu haben, sollten Sie versuchen, mehrere Züge zu machen, bevor Sie erneut Luft holen.
Rückenschwimmen ist der einfachste Stil.
Aber auch dabei gibt’s Tricks. Am wichtigsten ist es, zum Start mit dem Rücken ganz flach im Wasser zu liegen. Dabei den Po anspannen und nicht durchhängen lassen. Die gestreckten Arme liegen seitlich am Körper, die Handflächen außen an den Schenkeln.
Ein Arm taucht nun weit hinter dem Kopf ein, während der andere neben der Hüfte hochkommt. Bewegen Sie die Beine mit kleinen Paddelbewegungen gegengleich auf und ab.
Tipp: Stellen Sie sich vor, Sie würden Tischtennisbälle, die auf dem Wasser liegen, in die Luft kicken. Ganz wichtig: Der Körper sollte während der ganzen Zeit Spannung haben.
Extra Tipp
In fast allen Städten und Gemeinden bieten Vereine und öffentliche Bäder Schwimmkurse für Jugendliche und Erwachsene an. Daran teilzunehmen lohnt sich. Es geht nämlich vor allem darum, ruhig, angstfrei und mit Spaß zu schwimmen. Meistens wird in Becken gelehrt, die angenehm beheizt sind und in denen man bequem stehen kann. Im Programm sind nicht nur die Techniken der verschiedenen Schwimmstile. Man lernt unter anderem auch, wie man entspannt im Wasser liegt, den Kopf unter die Oberfläche nimmt und wie man auf plötzliche Wellen und Wasserspritzer reagiert.